Kurze Erklärung wichtiger Fachbegriffe

Psychotherapie

 

Der Begriff „Psychotherapie“ stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet, „den ganzen Menschen, das heißt seine Seele, sein Gemüt, seinen Verstand und seine Lebenskraft zu unterstützen und zu heilen“.

Psychotherapie ist ein Verfahren, das versucht Menschen mit psychischen Erkrankungen und Leidenszuständen durch eine psychotherapeutische Begleitung zur Seite zu stehen. Es geht unter anderem darum Ängste, Konflikte und Bedürfnisse in ihrem Empfinden begreifen zu lernen, umfassendere Perspektiven zu entwickeln und die bisherige Lebensführung und -gestaltung zu überdenken und auch zu verändern.

Um den Beruf der Psychotherapeutin und des Psychotherapeuten ausüben zu können, ist die Absolvierung einer Psychotherapieausbildung bei einer gesetzlich anerkannten Ausbildungseinrichtung notwendig. Eine Eintragung in die Liste des Bundesministeriums für Gesundheit ist Voraussetzung.

 

Personzentrierte Psychotherapie

 

Verschiedene Therapierichtungen haben einen unterschiedlichen Zugang zur Bearbeitung und Veränderung von Leidenszuständen. Der Personzentrierte Ansatz gehört zu den humanistischen Ansätzen und wurde von dem amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl R. Rogers entwickelt. Personzentrierte Psychotherapie wird auch als „Personenzentrierte Psychotherapie“, „Klientenzentrierte Psychotherapie“ oder „Gesprächspsychotherapie“ bezeichnet. Diese von Rogers entwickelte Therapieform geht von einem konstruktiven Menschenbild aus und stellt folgende relevante Grundsätze für hilfreiche zwischenmenschliche Beziehungen in den Mittelpunkt:

      positive Wertschätzung (Akzeptanz),

      einfühlendes Verstehen (Empathie) und

      respektvolle Echtheit (Kongruenz).

Es liegt die Überzeugung zugrunde, dass jeder Mensch ein riesiges Potenzial an Wachstums- und Entfaltungsmöglichkeiten in sich trägt. Durch die spezifische Haltung KlientInnen gegenüber können Personzentrierte PsychotherapeutInnnen Reifung bzw. heilsame Entwicklungen begünstigen. Es geht um die Stützung und Begleitung der Klientin oder des Klienten in einem Prozess, der zur Überwindung von einengenden Einstellungen, zur Veränderung von Verhaltensweisen und zur Reduzierung und Beseitigung von Leidenszuständen führen soll.

 

Psychologie

 

Sie ist eine Wissenschaft, die Gedanken und Gefühle sowie das Verhalten des Menschen und seiner Entwicklung im Laufe des Lebens beschreibt und erklärt. Durch das Studium der Psychologie an einer Universität erwirbt der Psychologe/die Psychologin ein umfangreiches Wissen über menschliches Denken, Wahrnehmen, Fühlen, Lernen und Verhalten, soziale Beziehungen, Konflikte, Kommunikation und den Umgang mit Emotionen.

Die klinische Psychologie ist ein sehr umfassendes Teilgebiet der Psychologie. Sie beinhaltet die Untersuchung, Beratung und Behandlung von einzelnen Menschen, Paaren und Gruppen hinsichtlich psychischer, sozialer und körperlicher Beeinträchtigungen und Störungen.

Die Gesundheitspsychologie  beschäftigt sich thematisch mit der Erhaltung der Gesundheit, mit der Erforschung und Entwicklung gesundheitsfördernder Maßnahmen und der Prävention.

 

Psychologische Beratung

 

Im Unterschied zur Psychotherapie steht bei der (Personzentrierten) Beratung ein konkretes Problem im Mittelpunkt der Gespräche. Es wird versucht Ursachen und Hintergründe zu erarbeiten und gemeinsam Auflösungen zu finden. Die Beratung ist zumeist kürzer als eine psychotherapeutische Behandlung.

 

Psychiatrie

 

Sie ist eine Facharztausbildung der Medizin. Psychiaterinnen und Psychiater haben nach dem Medizinstudium eine Fachausbildung absolviert und können psychische Erkrankungen mit Psychopharmaka behandeln. Der Schwerpunkt der psychiatrischen Behandlung liegt auch in der Behandlung seelischer Erkrankungen oder Störungen, allerdings gehen PsychiaterInnen vorwiegend von der körperlichen Seite an psychische Probleme heran und die biologischen Faktoren nehmen einen größeren Stellenwert ein.

 

Eine Zusammenarbeit zwischen PsychotherapeutInnen, PsychologInnen und PsychiaterInnen ist oftmals angebracht und hilfreich.

 

Supervision

 

Die Supervision wird zur Sicherung, Verbesserung und Optimierung der Qualität beruflicher Arbeit eingesetzt in Form einer Begleitung von Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozessen bei Einzelpersonen, Gruppen und Teams. Sie ist eine Methode der Selbstreflexion für Fragen und Anliegen aus dem Arbeitsbereich und bietet die Chance nach neuen Perspektiven und Lösungen zu suchen. Sie kann helfen aus Mobbingsituationen herauszufinden, eigene Kräfte und Fähigkeiten besser zu erkennen und einzusetzen und das Zusammenwirken im Team auszubauen. Zum Beispiel können Fallsupervisionen zu einer effizienteren Arbeit beitragen. Vorwiegend PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, ÄrztInnen und viele Menschen in lehrenden, therapeutischen, beratenden und psychosozialen Berufen nützen die Unterstützung einer Supervision.

 

Coaching

 

Coaching ist eine spezielle Form von Supervision, die sich vor allem an Personen mit Führungsaufgaben wendet. Dabei handelt es sich oft um einen zeitlich begrenzten Prozess, in dem an konkreten Zielen und Inhalten aus dem Berufsfeld gearbeitet wird. Coaching ist eine Art intensiver, individueller Beratung, die das Ziel hat, deutlich zu machen, wo eigene Stärken und Schwächen liegen. Coaching bietet Unterstützung bei akuten Konflikten, Umgang mit persönlichen Krisen, Führungsproblemen, Karrierestillstand, Burnout und Leistungsabfall. Es soll auch neue Perspektiven aufzeigen, bei wichtigen Entscheidungen helfen, zur Aktivierung der Lösungskompetenz beitragen und zu einer persönlichen Weiterentwicklung führen.